Was man bei einer Wohnungsauflösung findet, weiß man vorher nie. Ein Mitarbeiter einer Einrichtung in der Oberpfalz wurde beim Ausräumen eines Kleiderschranks jedoch überraschend fündig.
Bei Entrümpelungsaktionen können demnach allerlei Gegenstände, aber auch unerwartete Schätze zum Vorschein kommen – vor allem in Häusern, die lange Zeit bewohnt waren. So erging es auch einem Mitarbeiter einer gemeinnützigen Einrichtung in der Oberpfalz, der bei einer Wohnungsauflösung auf eine beträchtliche Summe Bargeld stieß. Seine Reaktion war vorbildlich.
Mit der Entrümpelung einer Wohnung im Landkreis wurde kürzlich das Tagwerk Regen, eine Einrichtung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), beauftragt. Bei dieser Gelegenheit entdeckte der Mitarbeiter Christian Hess aus Bischofsmais in einem Schrank unter der Wäsche die stolze Summe von 28.800 Euro. Wie dem Bayerischen Rundfunk berichtete wurde, behielt der Finder das Geld nicht für sich, sondern informierte seinen Vorgesetzten über den Fund.
Der Fall war zuerst Gegenstand einer Meldung in der Passauer Neuen Presse. Bei dem Geld handelt es sich um das Vermögen einer dementen Frau, die früher in der Wohnung lebte und inzwischen in einem Pflegeheim betreut wird. Es wurde ihren Söhnen übergeben. Der ehrliche Finder erhielt einen Finderlohn in unbekannter Höhe.
Quelle: https://www.infranken.de/bayern/oberpfalz-mann-findet-bei-entruempelung-krasse-geldsumme-art-5855765
“Psychische Gesundheit – So wirkt sich eine umfassende Entrümpelung auf das Wohlbefinden aus”
Aufräumen ist für die meisten Menschen nicht unbedingt die liebste Freizeitbeschäftigung. Doch Aufräumen sorgt nicht nur für Ordnung in der Wohnung. Es trägt auch wesentlich zum seelischen Wohlbefinden bei.
Wenn die Wohnung bis auf den letzten Quadratzentimeter vollgestopft ist und im Chaos versinkt, fällt es der Psyche schwer, zur Ruhe zu kommen und zu entspannen. Im Körper werden dann vermehrt Stresshormone ausgeschüttet. Dies führt u.a. dazu, dass man nicht schlafen kann und unter ständiger Unruhe leid.
Aus diesem Grund sollte nicht nur das Aufräumen, sondern auch eine gründliche Entrümpelung der eigenen vier Wände regelmäßig Thema sein. Das senkt effektiv den allgemeinen Stresspegel und schafft das angenehme Gefühl, endlich wieder frei durchatmen zu können.
Wie das Ausmisten die Psyche beeinflusst
Eine gründliche Entrümpelung ist sowohl für die Wohnung als auch für die Psyche von Vorteil. Dies wurde auch in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Menschen, die in einer aufgeräumten Umgebung leben, sind zum Beispiel seltener gestresst. Sie sind generell zufriedener. Und sie können ihre Impulse besser kontrollieren.
Aufräumen hilft, Stress abzubauen
Es ist erwiesen, dass intensives Aufräumen und Entrümpeln zum Abbau von Stress führt. Durch das Loslassen unnötigen Ballastes kommt die Psyche zur Ruhe. Denn auch dieser Ballast belastet die Seele. Das Aussortieren von Dingen, die schon lange nicht mehr gebraucht werden, schult zudem die wichtige Fähigkeit des Loslassens. So entsteht wertvoller Platz für Neues.
Kreativität und Konzentration steigern.
Die positiven Auswirkungen von Ordnung zeigen sich aber auch schon im kleinen Rahmen. So kann man sich z. B. auf einem aufgeräumten Schreibtisch auf Anhieb viel besser konzentrieren und die Leistung wird gesteigert. Eine aufgeräumte Wohnung lenkt den Blick auf das Wesentliche und ermöglicht mehr Aufmerksamkeit im Alltag.
Der emotionale Einfluss des Entrümpelns. Viele Menschen tun sich schwer damit, von Dingen Abschied zu nehmen, auch wenn sie keinen Wert mehr haben. Und mehr noch: Oft stellen diese Dinge sogar eine starke emotionale Belastung für den Menschen dar. Aus diesem Grund gilt: Auch wenn das Entrümpeln zu Beginn als eine sehr große Herausforderung empfunden wird, sollte man sich dieser Aufgabe stellen. Am Ende bringt es nur Vorteile – nicht nur für die Wohnung, sondern für das ganze Leben. Man lernt, Prioritäten zu setzen, Entscheidungen zu treffen und so seine persönlichen Ziele zielgerichteter zu verfolgen.
Dass Platz für Neues entsteht, wenn Altes weichen muss, ist nicht zu unterschätzen. Dies ist immer mit einem Gefühl der Erfrischung und Motivation verbunden. Die Anhänger des Minimalismus sind sich außerdem sicher, dass das Leben durch dieses Konzept mit Glück und Leichtigkeit erfüllt wird. Denn die Dinge, die noch da sind, werden viel mehr beachtet und geschätzt. Zudem wird der Alltag mit Ruhe und Gelassenheit erfüllt. Das Grundprinzip des Minimalismus besteht darin, dass ein ordentliches und aufgeräumtes Äußeres auch zu einem ordentlichen und ausgeglichenen Inneren führt.
““Schmeißen das Leben nicht einfach weg“: WertVoll-Team gibt aussortierten Gegenständen ein neues Zuhause”
Eine Firma für Haushaltsauflösungen aus Würzburg spendet aussortierte Gegenstände nach Rumänien und erleichtert so den Kunden den Abschied von Dingen, die sie lange genutzt haben – egal, ob es sich um ein Sofa, einen Topf oder eine Lampe handelt.
Die Tür des alten Ferienhauses im Würzburger Steinbachtal steht weit offen, ein Lieferwagen parkt davor. Im Inneren holt Frau Batea eine Tortenplatte aus dem Küchenschrank, wickelt sie sorgfältig in Zeitungspapier und packt sie in einen Karton.
Für Frau Batea sind solche Haushaltsauflösungen ähnlich wie ein Umzug. Sie packen hierbei das Leben der Menschen in Kisten anstelle dass man es einfach weg wirft
Im vergangenen Juni hat die 46-jährige Batea zusammen mit ihrer Freundin Claudia Hahn das Unternehmen „WertVoll – Haushaltsauflösungen mit Herz“ in Würzburg gegründet.
Hierbei steht im Fokus: Die gesammelten Gegenstände an Menschen in Anina, einer Kleinstadt im Banater Bergland in Rumänien zu spenden.
Für Batea ist es dabei wichtig zu betonen, dass sie zufrieden ist, wenn sie in der Lage ist, Dinge zu retten, die andere Menschen immer noch brauchen.
Schockiert über die Lebensbedingungen
Alle acht Wochen fahren die Freundinnen mit Lastwagen ins Bergbaugebiet. Batea ist in der Region geboren und kam im Alter von 13 Jahren nach Deutschland. Als sie 2006 nach langer Zeit nach Anina zurückkehrte, war sie schockiert von den Lebensbedingungen: Meine Erinnerungen passten nicht zu dem, was ich vor Ort sah.
Wenig später gründete sie deshalb den Verband „Viitor“, was auf Rumänisch Zukunft bedeutet. Der Verein unterstützt alte und kranke Menschen mit warmen Mahlzeiten und Medikamenten.
Im Jahr 2017 ist auch Claudia Hahn dem Verein beigetreten. Immer wieder haben Firmen angefragt, ob sie in Wohnungen, die aufgelöst werden, nach Sachen für Anina suchen können, bevor sie weggeworfen werden. Jetzt können sie noch mehr Sachen retten und spenden, seit „WertVoll“ im vergangenen Jahr gegründet wurde.
Überforderten Auftraggebern helfen
Oft sind es erwachsene Kinder von Verstorbenen oder Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, sich um ihre Wohnung zu kümmern, die „WertVoll“ in Anspruch nehmen. Zwischen drei und fünf Wohnungen oder Häuser werden pro Monat von Liane Batea und Claudia Hahn geräumt. Wenn sie selbst mit dem Ausräumen beginnen, fühlen sich viele Auftraggeber überfordert und verlieren sich oft in Erinnerungen.
So erging es auch Christian Kelle aus Rimpar bei Würzburg. Die Räumung der Wohnung seiner Mutter, die in ein Pflegeheim umzog, übernahm im Februar „WertVoll“. Der 60-Jährige ist in der Wohnung aufgewachsen. Allein hatte er weder Zeit noch Kraft für diese Aufgabe. Die Beauftragung einer Entrümpelungsfirma war für ihn und seine Mutter jedoch keine Option.
Struktur und Armut.
Immer wieder, so auch in der Würzburger Hütte, entdecken die Freundinnen bei ihrer Arbeit alte oder längst vergessene Gegenstände.Dort hat Batea beispielsweise einen Milchdosendeckel gefunden und das Gefühl gehabt, in eine Zeitkapsel hineingeraten zu sein.
Schon bei der ersten Besichtigung der Wohnung haben Hahn und Batea entschieden, was sie mit nach Rumänien nehmen wollen und wo es dort zum Einsatz kommen soll.
Auf einem selbst organisierten Flohmarkt vor Ort verkaufen sie Gegenstände und Kleidung, die in Anina nicht direkt an Bedürftige weitergegeben werden.Die Besucher kommen aus bis zu 300 km Entfernung. Die Region ist strukturschwach, die Armut groß.
Auch andere Haushaltsauflöser in Deutschland sollten aussortierte Gegenstände weiterverwerten, wünschen sich Batea und Hahn.Mit der Vereinsstruktur im Hintergrund ist es für sie einfacher, Dinge zu verteilen, die hierzulande niemand mehr haben will. Für Haushaltsauflöser ohne diese Struktur ist das schwierig.
Manchmal schicken Liane Batea und Claudia Hahn ihren Auftraggebern in Deutschland Fotos von ihren alten Möbeln und Gegenständen, die in den Wohnzimmern von Anina stehen.Dieser direkte Draht erleichtert den Kunden den Abschied, weil sie wissen, dass die Dinge noch gebraucht werden.
Batea und Hahn tragen ein gelbes Sofa aus dem Ferienhaus im Würzburger Steinbachtal zum Transporter. Batea ist sich sicher, dass sich in Anina Menschen über das Sofa freuen werden.